"Leaving no one behind" - Ohne nachhaltige Entwicklung kein gerechter Frieden
Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Ungleichheit verhindern weltweit stabile Friedensverhältnisse. Die wechselseitigen Auswirkungen zunehmender Gewaltkonflikte wirken sich negativ nicht nur auf die Länder des globalen Südens aus sondern auch auf den globalen Norden. Die einfache Gleichung „mehr Entwicklung gleich mehr Frieden“ geht schon längst nicht mehr auf. Die Vereinten Nationen (VN) haben 2015 mit ihrer "Agenda 2030" und den darin enthaltenen Sustainable Development Goals (SDGs) einen qualitativ neuen globalen Orientierungsrahmen geschaffen. Nur auf der Grundlage eines integrierten Ansatzes soll den Problemen dieser Welt begegnet werden.
Angesichts der Krise des Multilateralismus und der damit verbundenen Schwächung der VN und ihrer Institutionen wird diskutiert werden, ob die aktuellen Herausforderungen mit ausreichend integrativen und innovativen Ansätzen angegangen werden. Welche Rolle kommt dabei der deutschen Regierung und der Zivilgesellschaft zu. Im Fokus stehen exemplarisch einzelne Konfliktländer (bzw. -Regionen) in Afrika. Kritisch reflektiert werden soll auch die Funktion religiöser Akteure (insbesondere der Kirchen). Im Licht der Corona-Pandemie stellen sich diese Fragen noch einmal anders und neu.
Die Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) möchten im Rahmen ihres aktuellen Diskursprojektes „Ohne nachhaltige Entwicklung kein Frieden" einen Beitrag dazu leisten, die Friedens- und Nachhaltigkeitsdiskurse stärker zu verschränken und kritisch zu reflektieren.