Rassismus – das hartnäckige Erbe der Kolonialzeit
Zwar gilt die deutsche Kolonialherrschaft offiziell als beendet, jedoch wirken kolonialrassistische Menschen- und Weltbilder auch unter postkolonialen und postmigrantischen Bedingungen in unserer Gesellschaft fort. Die strukturellen Auswirkungen kolonialer Herrschaftsverhältnisse lassen sich auch in heutigen globalen Macht- und Dominanzverhältnissen nachverfolgen. Verschiedene Formen des Rassismus bilden in Gegenwartsgesellschaften gemeinsam mit anderen diskriminierenden Diskursen und Strategien ein komplexes Geflecht von Ausschluss- und Marginalisierungsverfahren.
Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich mit rassistischen und (post)kolonialen Handlungspraxen aus macht- und herrschaftskritischer Perspektive auseinanderzusetzen.
Das Ziel des Seminares:
- Gegenwartsbezüge zur Kolonialzeit (im Kasseler Stadtraum) herstellen und reflektieren
- Die Verschränkung von Kolonialismus und Rassismus erkennen und kritisch hinterfragen
- Die strukturellen Auswirkungen des kolonialen Herrschaftsmodelles auf heutige globale Machtverhältnisse erkennen und kritisch hinterfragen
- Eigene Verstrickungen in lokalen und globalen Macht- und Dominanzverhältnissen erkennen und reflektieren
- Kreative und gewaltfreie Handlungsstrategien entwickeln, die Dominanzverhalten und Diskriminierung offenlegen und unterlaufen
Methodische Umsetzung
Die Methodenvielfalt ermöglicht eine abwechslungsreiche und prozessorientierte Seminargestaltung.
Inhalte werden in Form von kurzen inhaltlichen Inputs, Videobeiträgen, einem Stadtrundgang und Präsentationen von Teilnehmenden vermittelt. Gemeinsame Lernprozesse werden zudem durch Biographie- und improvisatorische Theaterarbeit sowie weitere interaktive Sensibilisierungsmethoden vertieft.