Welches Wissen(-)schafft Praxis?
Die deutschsprachige Friedens- und Konfliktforschung wies in ihren Anfängen eine besondere Nähe zur Friedensbewegung auf. Mit der Zeit folgte eine stärkere Trennung von Forschung auf der einen und Praxis – insbesondere Aktivismus – auf der anderen Seite. Kritiker*innen befürchten, dass zu viel Nähe den analytischen Blick verschleiern könnte, während andere gerade dieses enge Verhältnis als besonders fruchtbar empfinden. Auch die Frage nach der Praxisrelevanz und Reichweite wissenschaftlicher Erkenntnisse wird zunehmend gestellt. Gleichzeitig warnen insbesondere Wissenschaftler*innen, die sich in der kritischen Friedens- und Konfliktforschung verorten, vor einer Vereinnahmung und den Verlust der wissenschaftlichen Freiheit.
Entsprechend werden auf der Konferenz sowohl forschungsethische Herausforderungen als auch Potentiale und Grenzen, die sich aus dem Spannungsfeld von Wissenschaft und Praxis ergeben, thematisiert. Auch sollen plurale Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis, bspw. durch wissenschaftlichen Aktivismus, sichtbar gemacht werden.
Um einen lebhaften Diskurs zu ermöglichen, finden sich auf der Tagung verschiedene Akteure zusammen: Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen - und ebenso Grenzgänger*innen, die beide Felder kennen. Daher möchte die Junge AFK während der Tagung und darüber hinaus verschiedene Vernetzungsinitiativen anbieten.